- Piktoralismus
- Piktoralịsmus[zu lateinisch pingere, pictum »malen«] der, -, Bezeichnung für eine Richtung der künstlerischen Fotografie, die sich stilistisch und thematisch an Tendenzen der zeitgenössischen Malerei orientiert. Führende Vertreter dieser Richtung waren im 19. Jahrhundert die britischen Fotografen O. G. Rejlander, H. P. Robinson und Peter Henry Emerson (* 1856, ✝ 1936), dessen Genre- und Landschaftsaufnahmen von Werken W. Turners, J. Whistlers und der französischen Impressionisten beeinflusst sind. 1902 gründete A. Stieglitz die Photo-Secession, der weitere bedeutende Anhänger des Piktoralismus wie Gertrude Käsebier, E. Steichen, A. L. Coburn und Clarence White (* 1871, ✝ 1925) beitraten. Ihr Organ war die Zeitschrift »Camera work« (1903-17). Nach ihrer Auflösung (1910) gründeten Coburn, Käsebier und White 1915 die Vereinigung der »Pictorial Photographers of America«. Mitte der 20er-Jahre durch neue Strömungen verdrängt, gewann der Piktoralismus in den 70er-Jahren wieder an Bedeutung.
Universal-Lexikon. 2012.